Geschichte der Konserven

Hochwertige Delikatessen in der Dose 

Konserven mit Fisch und Anderem hatten lange Zeit ein weniger gutes Image. In den letzten Jahren erzeugen jedoch immer mehr Dosenhersteller teure und hochqualitative Edelkonserven. Es sind heutzutage wahre Delikatessen in Öl.

Geschichte der Konserven wie alles begann

Auf dem Russlandfeldzug von 1795 muss Napoleon Bonaparte zusehen, wie tausende seiner Soldaten starben. Nicht durch Feindes Hand, sondern durch Verhungern. Napoleon bot demjenigen Tüftler, welcher Essen haltbar machen konnte für mehrere Monate, ein Preisgeld von rund 12’000 Franc, ein dazumal ungeheuer hoher Betrag.
Dem Bäcker und Koch, Nicolas Appert gelang es schlussendlich 1810, diese Forderung zu erfüllen, indem er Lebensmittel aufkochte, in Champagnerfalschen füllte, verkorkte und anschliessend unter kaltem Wasser abkühlte. 

Nachdem er nun das Geheimnis kannte, versuchter er, verschiedene Lebensmittel wie Rindfleisch, Fisch und Geflügel auf diese Art zu konservieren. Dieses Verfahren wurde dann bei einer Schiffsreise erstmals erprobt. Nach 3 Monaten wurden die Glasskonserven geöffnet und degustiert. Das Ergebnis löste Begeisterung aus. Monsieur Appert wurde als Genie gefeiert und investierte das Geld in die erste Konservenfabrik.

Gleichzeitig hatte der britische Kaufmann Peter Durand die Idee, die konservierten Lebensmittel in Blechkanister abzufüllen. Er liess dieses Verfahren patentieren und verkaufte die Erfindung an die beiden britischen Unternehmer Bryan Donkin und John Hall. Diese eröffneten in London 1813 die erste Fabrik für Konservendosen. Bald danach stieg auch Appert in seiner Fabrik auf Dosen um.

Geschichte der Konserven
Autoklave für die Haltbarmachung der Konserve
 

Der Dosenöffner kam sehr viel später

 

Obwohl die Konservendosen robuster waren als Gläser, gab es anfänglich einen nicht unwesentlichen Nachteil. Wer Hunger hatte, musste sich mit Hammer und Meissel durch den Dosendeckel hauen oder mit einem Bügeleisen die Bleinaht schmelzen. Der Dosenöffner wurde übrigens erst 50 Jahre später erfunden. Die Blechdosen hatten aber anfänglich noch ein viel gravierenderes Problem. Nämlich das giftige Blei, mit welchem die Dose verschlossen wurde. Gelang dieses in die Lebensmittel, starben die Leute an einer Bleivergiftung. 

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es einen Fortschritt, und die Dosen wurden von nun am mit dünnem Stahlblech gefertigt, welches innen zusätzlich lackiert wurde. Boden und Deckel wurden aufwändig angefalzt. Die neuen Dosen, so wie wir sie heute kennen, sind somit ungefährlich.

Übrigens: das wohl bekannteste Dosengericht kam 1858 in Deutschland auf den Markt. Die Dosen-Ravioli, welche bis heute eines der beliebtesten Gerichte aus der Dose ist. Rund 40 Millionen werden davon jährlich produziert und haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum von 2 Jahren. Eine Konserve von Nicolas Appert wurde 1851 auf der Weltausstellung in London geöffnet, welche 38 Jahre alt war! Das Ergebnis: Der Inhalt war tadellos!

Geschichte der Konserven in der Schweiz = Hero

Der Schweizer Hersteller von Konserven- und Dosen-Produkten ’Hero’ im aargauischen Lenzburg brachte die Dosen-Ravioli 1948 auf den Markt, wobei sie sofort zum Kassenschlager wurde. Die heutige Hero wurde jedoch bereits 1886/1889 als ’Conserven Lenzburg’ gegründet mit dem Ziel, frische Früchte & Gemüse in Konserven haltbar zu machen. Interessantes Detail: Der Name ‚Hero’ ist zusammengesetzt aus den beiden Namensanfängen der Geschäftspartner (Henckell & Roth) und hat also nichts mit dem englischen Wort ’hero’ (Held) zu tun.

Bedeutung der Konserven aus Fisch und Meeresfrüchten

Ohne Frage: Die Spanier, Portugiesen, Italiener und Franzosen lieben frischen Fisch! Der kommt täglich vom Meer direkt auf den Tisch, möglichst natürlich und ohne viel drum herum. Doch in den von Atlantik und Mittelmeer umgebenen Ländern geniesst man auch Konserven aus Fisch und Meeresfrüchten, die einen ganz eigenen Kultstatus innehaben.
Konserven aus der Dose oder aus dem Glas gelten im Süden nicht als besondere Unkultur, sondern haben sich auf den spanischen Tischen einen ganz eigenen Platz erobert.

Galizien ist die ungeschlagene Nummer Eins für Dosenprodukte aus dem Meer. Für die herausragende Qualität ihrer Konserven sind aber auch Kantabrien und das Baskenland, sowie die Atlantik-Provinzen in Andalusien bekannt.
Nachdem Fischkonserven schon lange und fast ausschließlich als Billigware im Handel waren, bieten viele Produzenten nun sehr viel ausgefallene Delikatessen zu manchmal hohen Preisen an. So in etwa wie Thunfisch  oder Sardellen oder auch Meeresfrüchte in den unterschiedlichsten Saucen und Marinaden an.

Geschichte der Konserven 

 

Dosenfisch gut und nachhaltig?!

Nachhaltigkeit bedeutet, den Fisch dann zu fangen, wenn er verfügbar ist, also zur Saison. Zur Saison schmeckt Fisch einfach am besten. Wir haben Methoden, Fisch zu konservieren. Beispielsweise, in dem wir das Produkt einfrieren. Oder aber – was uns persönlich am besten gefällt – Fisch in Konservendosen. Es gibt kaum etwas Nachhaltigeres, außer ihn natürlich frisch vor Ort zu essen.

 

Geschichte der Konserven 

Geschichte der Konserven